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Trau dich dir selbst zu vertrauen

6. August 2021

Warum es schwierig ist, auf sich selbst zu vertrauen und  warum es sich dennoch lohnt an seine eigenen inneren Überzeugungen zu glauben anhand der Beispiele von Jeff Bezos, Richard Branson und Ralph Waldo Emerson

Warum es schwierig ist, auf sich selbst zu vertrauen

Als Kind habe ich mich oft gefragt, warum die Erwachsenen, wenn sie miteinander reden so komisch sind, irgenwie unecht wirken. Das “komisch” und "unecht" konnte ich damals noch nicht so richtig greifen, aber je älter ich wurde, desto mehr hatte ich den Eindruck, dass die meisten Menschen eine Maske aufhaben und es im Leben offenbar darum geht, immer in Konkurrenz zu den anderen zu stehen und immer ein bisschen besser da zu stehen. Alles wird beurteilt, bewertet, eingeordnet.

Das Verlangen nach Zugehörigkeit 

Nicht nur bei den Erwachsenen, auch in der Schule bei Mitschülern, bei den Freunden auf der Straße oder im Verein kam nach und nach das wertende, sich einordnende, vergleichende Verhalten zum Vorschein, das sogar bis hin zum Mobbing ging. 

Zu sich selbst stehen! Ralph Waldo Emerson.

Mir war durchaus bewusst, dass ich selbst ein ziemlich gutes Mobbing Opfer gewesen wäre: durch meine extreme Schüchternheit und Aufgeregtheit fiel es mir schwer überhaupt einen geraden Satz vor anderen herauszubekommen. Dazu zu stehen und es nicht als Unzulänglichkeit meinerseits anzusehen, hätte ich mit meinem damaligen Selbstvertrauen niemals geschafft, also blieb ich still, machte und lachte mit, wenn über andere gelacht wurde, wurde zum Mitläufer und entfernte mich immer weiter von mir selbst.

Ich hatte damals Angst mir selbst, meinem Inneren zu vertrauen. Und somit habe ich mein Innerstes versteckt, zurückgehalten und habe angefangen zu glauben, dass mein Empfinden, dass jeder Mensch für sich besonders und liebenswert ist, nicht richtig ist, sondern dass die anderen das Leben richtig verstanden haben und ich bei deren Spiel mitmachen sollte, wenn ich gemocht werden und “dabei” sein wollte.


Das äußere Image in Kontrast zum inneren Selbst

Auch als junge Erwachsene schaffte ich es noch nicht wirklich zu mir zu stehen und so schuf ich mir im Job das Image eine schnelle, fleißige und multitasking-fähige Mitarbeiterin zu sein, die gut in einem High-Performer Umfeld mithalten kann: Vieles auf einmal - statt eins nach dem anderen - alles schnell schnell schnell - statt in meinem Tempo und viel, viel, viel - statt so viel zu übernehmen, wie ich es in einem annehmbaren Zeitrahmen hätte schaffen können. Doch gegen mein eigenes Inneres zu arbeiten erzeugte in mir Stress und schlug sich, auf meinen Körper aus: Rückenproblemen, Migräne und Erschöpfungszustände gehörten zum Alltag, also die typischen Symptomen, die man einem Burnout-Kranken zuschreiben würde. 

 


Das Erkennen des Selbst

In der Tat ist es oftmals ein Tiefpunkt, der uns zeigt, dass es so nicht weitergehen kann. Viele Menschen nennen ein negatives Ereignis, wie Krankheit oder einen Schicksalsschlag als Wendepunkt in ihrem Leben. Ein Punkt an dem sie merken, dass sie so nicht weiterleben möchten, an dem ihnen bewusst wird, dass sie gar nicht nach ihrem Inneren leben, sondern sehr von außen gesteuert sind.

Sich dies vollkommen einzugestehen ging in meinem Fall nicht von heute auf morgen. Doch als ich erkannt habe, dass ich über viele Jahren Teile meines “wahren Selbst” aus dem Außen definiert hatte, war dies der erste Schritt, der mir geholfen hat, ganz zu mir zu finden und damit innerlich glücklich, gelassen und körperlich gesund zu werden. 


Erfolgreich selbstbewusst

Erst als ich bereit war mir selbst in die Augen zu schauen und einmal ganz ehrlich mit mir selbst zu sein, mich mit all meinen vermeintlichen Fehlern zu sehen und mich so zu akzeptieren wie ich bin, habe ich es geschafft auch vor anderen ehrlich über mich und meine Bedürfnisse zu sein und mein Leben so zu gestalten, dass es zu mir passt. Ich traue mich seither auf meine innere Stimme zu vertrauen und brauche nicht mehr für alles was ich denke oder tue  eine Bestätigung von Außen.
 

Warum es sich lohnt, auf sich selbst zu vertrauen und an seine eigenen inneren Überzeugungen zu glauben, zeigen die Erfolgs-Beispiele von Jeff Bezos, Richard Branson und Ralph Waldo Emerson

Erfolgsbeispiele

Viele Beispiele zeigen, wie wichtig es ist auf seine eigene, individuelle Stimme zu hören. Die erfolgreichsten Menschen sind nicht die, die das machen was alle machen oder was andere von ihnen erwarten, sondern die, die auf sich selbst vertrauen und zu sich stehen, trotz oder gerade wegen all ihrer sogenannten Fehler. 

Hätten die folgenden drei klugen Köpfe sich nicht gestattet, auf ihr Innerstes zu vertrauen, wären sie womöglich nicht halb so erfolgreich geworden:


Nr. 1 - Richard Branson - Gründer des Imperiums “Virgin”

Ein sehr gutes Beispiel ist Richard Branson, einer der erfolgreichsten Geschäftsleute der Welt, der mit der Marke Virgin ein riesiges Imperium geschaffen hat. Hätte er auf die Meinung anderer gehört, die ihm rieten nicht in andere Geschäftsfelder zu expandieren (wie der gängige Glaubenssatz “Schuster bleib bei deinen Leisten”), hätte er niemals neben seiner erfolgreichen Plattenfirma, eine erfolgreiche Fluggesellschaft, Raumfahrtgesellschaft, Bank und vieles andere gegründet. Und auch er ist nicht gefeit vor sogenannten Schwächen. Nach einer Rede, bei der er vor Nervosität kaum ein Wort heraus bekam gab er zu:  “Ich versuche nicht gegen mein Gestammel oder meine Unfähigkeit, eine perfekte Antwort zu formulieren anzukämpfen. Stattdessen bemühe ich mich um eine wahrheitsgetreue Antwort. Wenn das etwas länger dauert, so hoffe ich, dass die Zuhörer einer langsamen zögerlichen Antwort mehr vertrauen als einer aalglatten, die wie aus der Pistole geschossen kommt” (Richard Branson “Losing my Virginity”* S. 66).

Nr. 2 - Jeff Bezos - Gründer von Amazon und einer der reichsten Menschen der Welt

Auch Jeff Bezos, Gründer von Amazon und einer der reichsten Menschen der Welt gab preis, dass das “auf sein Herz hören” eines seiner wichtigsten Erfolgfsfaktoren seiner Karriere war. Mit Ende 20 arbeitete er sehr erfolgreich beim Hedgefondsverwalter D.E.Shaw an der Wallstreet. Aber er scheute sich nicht auf seine innere Stimme zu hören, den sicheren Job aufzugeben und alles auf eine Karte zu setzen, um ein Internetbusiness aus dem Boden zu stampfen. “Ich wußte, dass ich mit 80 zum Beispiel nie und nimmer darüber nachdenken würde, warum ich 1994 meinem Wall-Street-Bonus den Rücken kehrte [....] Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass ich es womöglich ernsthaft bedauern würde, mich nicht an diesem Ding namens Internet beteiligt zu haben [....]” (Brad Stone, “Der Allesverkäufer - Jeff Bezos und das Imperium von Amazon”* S. 35). Auch seine etwas besorgte Mutter, für die sich die Idee nach einem Hirngespinst anhörte, konnte ihn nicht davon überzeugen das neue Business doch erstmal nach Feierabend und an den Wochenenden aufzubauen, statt mitten im Jahr den Job zu kündigen. Jeff hörte auf seine innere Stimme und behielt damit recht. 


Nr. 3 - Ralph Waldo Emerson  - Philosoph und Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert

Bereits im 19. Jahrhundert plädierte der Philosoph und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson in seinem Werk “Vertraue dir selbst - Ein Aufruf zur Selbstständigkeit des Menschen”* für mehr Vertrauen auf sein innerstes Selbst: “An den eigenen Gedanken zu glauben, - zu glauben, dass, was für uns im Innersten unserer Seele wahr ist, wahr sein muss für alle Welt, - das ist Genius. Sprich deine geheimste Überzeugung aus, und sie wird bald die allgemeine sein.” Eine Zusammenfassung seines Essays "Vertraue Dir Selbst" mit den 15 wichtigsten Erkenntnissen Emerson's zum Thema auf sich selbst vertrauen findest du in hier.

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